EU-Bulletin - Nr. 1/2012

Die Brandenburger Landesvertretung in Brüssel

Interessenwahrnehmung vor Ort

Im Jahr 2012 feiert die Vertretung des Landes Brandenburg bei der Europäischen Union ihren 20. Geburtstag. Zwar haben hier seit der Gründung Besetzung, Räumlichkeiten und die für Europa zuständigen Personen mehrfach gewechselt. Die Aufgaben in Brüssel sind über die Jahre aber gleich geblieben. Sie lassen sich auf die Kurzform bringen: informieren, Interessen vertreten, repräsentieren.

Die Tätigkeit der Landesvertretung erstreckt sich auf das komplette Spektrum der EU-Politiken, wobei die Prioritäten der Landespolitik die Schwerpunkte der Arbeit bestimmen.

Brandenburger Top-Themen

Brandenburger Top-Themen wie die EU-Regionalpolitik mit dem Europäischen Sozialfonds und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, Bildung oder Energie werden am intensivsten verfolgt und wahrgenommen. In diesen Politikfeldern fördert und unterstützt die EU besonders stark die Entwicklung des Landes Brandenburg. Damit dies so bleibt, die Strukturfonds und die anderen EU-Instrumente auch im Förderzeitraum 2014 bis 2020 bedeutende Beiträge leisten können, muss die Brandenburger Landesregierung die laufenden Verhandlungen über Finanzen, Rechtsgrundlagen und Förderinhalte intensiv verfolgen und aktiv mitgestalten. Die Landesvertretung spielt also eine entscheidende Rolle in der Informationsbeschaffung.

Minister Baaske präsentiert die Brandenburger Gründungsförderung in Brüssel

Dr. Marcus Wenig, Leiter der Landesvertretung, Minister Günter Baaske und Patrick Schneider bei der Präsentation des Existenzgründungsprogramms
Dr. Marcus Wenig, Leiter der Landesvertretung, Minister Günter Baaske und Patrick Schneider bei der Präsentation des Existenzgründungsprogramms

Mit den regionalen Lotsendiensten zur zielgruppengenauen Existenzgründungsförderung hat das Land Brandenburg seit über 10 Jahren ein ESF-Förderprogramm, das auch zur Auszeichnung Brandenburgs als ‚Europäische Unternehmerregion 2011‘ (EER) beigetragen hat. Am 21. November hat Arbeitsminister Günter Baaske dieses Programm in der Landesvertretung vor Regionalvertretern, Kommissions- und Europaparlamentsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie Gästen aus Brandenburg präsentiert.

Für die EU-Kommission lobte Vize-Generaldirektorin Samuel das Brandenburger Programm als gleichermaßen wachstums- wie inklusionsfördernd und empfahl es anderen Regionen als Vorbild für die künftige Förderperiode mit ihren erweiterten ESF-Einsatzgebieten. Anschließend diskutierten Praktiker, erfolgreiche Gründer und EU-Kommissionsvertreterinnen und -vertreter über Erfahrungen und künftige Herausforderungen für eine ESF-Gründungsförderung.

Die Brandenburger Gründungsförderung wurde auch für die Finalrunde des RegioStars Award 2012 ausgewählt.

Infos
Pressemitteilung auf den Internetseiten des MASF,
Ausführlich auf den Internetseiten von BRANDaktuell Nr. 6/2011

Informieren

Bei Parlaments- und Ausschussdebatten, in Fachseminaren und Arbeitskreisen, bei Anhörungen und Abendveranstaltungen, in offiziellen und inoffiziellen Gesprächen sammeln und analysieren die Mitarbeiter der Vertretung so früh wie möglich alle Informationen, die für die Landesregierung nützlich sein könnten. Haben EU-Kommission oder Parlamentarier ein Eigeninteresse an Kontakten zu den Regionen, wie es zum Beispiel bei den Verhandlungen zur  neuen ESF-Verordnung der Fall ist, fällt diese wichtige Aufgabe umso leichter.

Interessen vertreten

Ist dann ‚Potsdam‘ informiert und eine Position der Landesregierung abgestimmt, beginnt die Interessenvertretung. Auch hier dominiert das Zusammenspiel der verschiedenen Einflusskanäle. Während das Land über den Bundesrat seine formalen Mitwirkungsrechte ausübt, nutzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesvertretung vor allem die Kraft des guten Arguments, um die Brandenburger Standpunkte in die Brüsseler Prozesse einzuspeisen. Fachwissen, Auskunftsbereitschaft und Verständnis für die europäische Perspektive helfen dabei, als Gesprächspartner gesucht zu werden und Gehör zu finden. Wenn dann Experten aus der Heimat anreisen, um wie bei der ESF-Zukunftswerkstatt Brandenburger Ideen und Anliegen vorzutragen, hat man wieder einen kleinen Beitrag zur erfolgreichen Interessenvertretung gemacht.

Repräsentieren

Die Weitergabe von Informationen und Argumenten ist das Alltagsgeschäft, die Repräsentation sorgt für die Ausnahmetage. Dabei bringt ein guter Mix aus fachlichem Inhalt und festlichem Rahmen oft die größte Aufmerksamkeit.

Besucht eine Ministerin bzw. ein Minister Brüssel und präsentiert ein erfolgreiches landestypisches Projekt, wie Arbeitsminister Günter Baaske im letzten November das ESF-geförderte Existenzgründungsprogramm ‚Lotsendienste‘, kommen Gäste aus Parlament, Kommission und europäischen Regionen gerne in die Landesvertretung.

Solche Gelegenheiten werden natürlich genutzt, um alle drei Aufgaben einer Landesvertretung gleichzeitig zu erfüllen: Man lauscht den Neuigkeiten in den Beiträgen hochrangiger Gäste, der Minister platziert in seiner Rede die wichtigsten Brandenburger Anliegen und die Brandenburger Gäste präsentieren sich gemeinsam mit der Landesvertretung als Botschafter ihres attraktiven Landes.

Patrick Schneider,
Referent für Arbeit und Soziales,
Vertretung des Landes Brandenburg bei der Europäischen Union

Der Eingangsbereich der Landesvertretung Brandenburg in Brüssel
Der Eingangsbereich der Landesvertretung Brandenburg in Brüssel

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Infos

Vertretung des Landes Brandenburg
bei der EU,
Rue Joseph II 108, B-1000 Brüssel,
Tel.: (00 32) 27 37 74 51,
E-Mail:
poststelle(at)eulv.brandenburg.de,
Internet: www.eulv.brandenburg.de

Vertretung des Landes Brandenburg bei der Europäischen Union

Die Vertretung des Landes Brandenburg bei der Europäischen Union wurde 1992 eingerichtet. Sie nimmt Interessen des Landes auf europäischer Ebene wahr und vermittelt Informationen zwischen der EU und der Landesregierung.

Die Vertretung ist ein Referat der Abteilung ‚Europa und Internationales‘ des Ministeriums für Wirtschaft und Europaangelegenheiten und untersteht dem Wirtschafts- und Europaminister.