Zukunft des Europäischen Sozialfonds - Nr. 4/2012

ESF-Schwerpunkte in Brandenburg

Ab 2014 sollen 70 Prozent der Mittel aus dem ESF für maximal vier Förderbereiche ausgegeben werden. Staatssekretär Prof. Dr. Wolfgang Schroeder nannte auf der ESF-Jahrestagung die Schwerpunkte für Brandenburg.

Prof. Dr. Wolfgang Schroeder
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Staatssekretär im Brandenburger Arbeitsministerium

In der neuen ESF-Förderperiode ab 2014 sollen die Fördergelder stärker auf bestimmte Themen konzentriert werden. So sieht es der Entwurf der Europäischen Kommission für die ESF-Verordnung vor. Die Kommission hat darin vier Ziele aufgeführt (s. Kasten) und diese mit 18 Förderbereichen, den sogenannten Investitionsprioritäten, unterlegt. Mindestens 70 Prozent der den Ländern bzw. den Bundesländern zur Verfügung stehenden ESF-Gelder müssen in maximal vier dieser Förderbereiche fließen. Außerdem müssen für die Bekämpfung der Armut mindestens 20 Prozent der ESF-Gelder eingesetzt werden.

Das Brandenburger Arbeitsministerium wird jetzt zusammen mit den Brandenburger Partnern die Förderprioritäten diskutieren, die im Operationellen Programm für die neue ESF-Förderperiode festgelegt werden. Auf der ESF-Jahrestagung nannte Staatssekretär Prof. Dr. Wolfgang Schroeder erste Eckpunkte aus Sicht des Ministeriums (s. Kasten). So sei zu erwarten, dass auch in der kommenden Förderperiode die Re-Integration in Arbeit von Menschen, die dem Arbeitsmarkt besonders fern stehen, eine zentrale Herausforderung bleibt. Staatssekretär Wolfgang Schroeder betonte, dass Brandenburg in den vergangenen Jahren viel mithilfe des ESF erreicht habe. So sei die Zahl der Arbeitslosen gesunken und die Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren gestiegen. Eine Schwachstelle sei allerdings die hohe Zahl atypischer Beschäftigung und die niedrigen Löhne. Aus- und Weiterbildung sollten weiterhin höchste Priorität erhalten, damit die meist kleinen und mittleren Betriebe im Land wettbewerbsfähig bleiben und die Menschen den Wandel der Arbeitswelt meistern. Ein wichtiges Thema für das nächste Operationelle Programm sei auch, Schulabbrüche zu vermeiden. „Immer noch verlassen zu viele Jugendliche ohne Abschluss die Schule“, sagte der Staatssekretär.  (jac)

Neue Ziele für den ESF - Herausforderungen im Land Brandenburg

Ziele der EU
Die Europäische Kommission hat in ihrem vorläufigen Entwurf für die ESF-Verordnung vier Ziele festgelegt, die mit den Geldern aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) verfolgt werden sollen:

  • ‚Förderung der Beschäftigung und Unterstützung der Mobilität‘;
  • ‚Investitionen in Bildung, Kompetenzen und lebenslanges Lernen‘;
  • ‚Förderung der sozialen Eingliederung und Bekämpfung der Armut‘;
  • ‚Verbesserung der institutionellen Kapazitäten und Förderung einer effizienten öffentlichen Verwaltung‘.

Herausforderungen für Brandenburg
Das Land Brandenburg will mit dem Europäischen Sozialfonds folgende Herausforderungen angehen:

  • Sozial eingliedern, Armut bekämpfen;
  • Schulabbrüche vermeiden;
  • Lebenslanges Lernen im Land etablieren;
  • Selbstständigkeit unterstützen;
  • Menschen dabei unterstützen, sich an den Wandel anzupassen.