Gesund arbeiten - Nr. 6/2012

Gesund arbeiten in Brandenburg - die Initiative

Seit zwei Jahren fördert das Arbeitsministerium die INNOPUNKT-Initiative ‚Gesund arbeiten in Brandenburg - Betriebliche Gesundheitspolitik stärken‘. Auch diese Initiative dient dem Erhalt von Fachkräften im Land.

Die Entwicklung und der Erhalt von Fachkräften haben in der Arbeitspolitik des Landes Brandenburg hohe Priorität. Neben fachlicher Qualifikation und sozialer Kompetenz stellen Gesundheit und Motivation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wesentliche Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe in Brandenburg dar. Gesundheit bei der Arbeit ist ein wichtiger Faktor für die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und somit aktiv zu fördern. Das gilt besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des sich abzeichnenden Fachkräftemangels.

Arbeit menschengerecht gestalten

Im Interesse der Gesellschaft und des Einzelnen gilt es daher, in Brandenburger Betrieben eine neue Qualität der Arbeit zu befördern. Diese muss gekennzeichnet sein durch eine menschengerechte Gestaltung der Arbeit, eine betriebliche Präventionskultur und eine hohe Gesundheitskompetenz von Arbeitgebern und Beschäftigten.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein anerkannt geeignetes Instrument, um den strategischen Ansatz der Brandenburger Arbeitspolitik - ‚Gute Arbeit für alle‘ - zu untersetzen. Mit der INNOPUNKT-Initiative ‚Gesund arbeiten in Brandenburg - Betriebliche Gesundheitspolitik stärken‘ unterstützt das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie kleine und mittlere Unternehmen dabei, betriebliche Gesundheitsförderung bzw. ein Betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen. Das ist ein wichtiger Schritt, da insbesondere in Brandenburger Kleinbetrieben Hemmnisse bestehen, Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung umzusetzen.

Verhältnisse und Verhalten präventiv beeinflussen

Betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst zwei Aspekte:
Die ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung gesundheitsförderlicher Arbeits- und Organisationsbedingungen im Betrieb, die sogenannte Verhältnisprävention, und die Entwicklung betrieblicher Strukturen, welche die Beschäftigten befähigen, sich gesundheitsförderlich zu verhalten, die sogenannte Verhaltensprävention. Die Verbreitung der betrieblichen Gesundheitsförderung, als integraler Bestandteil einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik, beeinflusst die Führungs- und Unternehmenskultur, verbessert das Betriebsklima, fördert die menschengerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und das Verhalten der Beschäftigten untereinander.

Betriebliche Gesundheitspolitik stärkt Wettbewerbsfähigkeit

In Brandenburger Kleinbetrieben, die den überwiegenden Teil der Betriebsstätten stellen, ist dieses Instrument bisher nur wenig verbreitet. Gemäß vorliegender Daten aufsichtsführender Behörden beträgt der betriebliche Umsetzungsgrad unter 20 Prozent. Durch eine präventive betriebliche Gesundheitspolitik sollen die Gesundheit und das Wohlbefinden von Beschäftigten gefördert, Ausfälle durch Krankheit reduziert, Motivation und Leistungsfähigkeit gestärkt und in der Folge die Wettbewerbsfähigkeit Brandenburger Betriebe verbessert werden.

Führungskräfte müssen verinnerlichen, wie wertvoll gute Arbeitsbedingungen und gesunde Beschäftigte sind.

Gefördert aus dem Europäischen Sozialfonds

Ziel der Landesregierung ist es, dass Führungskräfte verinnerlichen, wie wertvoll gute Arbeitsbedingungen und gesunde Beschäftigte sind. Deshalb unterstützt die Landesregierung Aktivitäten zur Bildung einer präventiven betrieblichen Gesundheitspolitik mit ESF- und Landesmitteln. Mit unterschiedlichen Lösungsansätzen erproben vier Projektträger der INNOPUNKT-Initiative ‚Gesund arbeiten in Brandenburg - Betriebliche Gesundheitspolitik stärken‘ sowie das Sozialpartnerprojekt ‚Netzwerk KMU - Gesundheitskompetenz für Unternehmen in Brandenburg‘ bis November 2014, wie betriebliche Gesundheitspolitik in Brandenburg gestärkt werden kann.

Ernst-Friedrich Pernack,
Ministerium für Arbeit, Soziales,
Frauen und Familie des Landes Brandenburg

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Infos

Die INNOPUNKT-Initiative ‚Gesund arbeiten in Brandenburg - Betriebliche Gesundheitspolitik stärken‘ finden Sie auf den Internetseiten der LASA Brandenburg GmbH.

ESF-Logo Land BrandenburgDie INNOPUNKT-Initiative‘ wird aus Mitteln des ESF und des Landes gefördert.

Bevölkerungsprognose 2030

Im Land Brandenburg sinkt die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2030 um 354.000 Personen auf dann noch 2,194 Millionen. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter an: 2007 lag das Durchschnittsalter der Männer bei 42,4 Jahre und der Frauen bei 45,7 Jahre. 2030 liegt der Altersdurchschnitt der Männer bei 50,4 Jahren, der der Frauen bei 53,4 Jahren. Als Folge dieser Entwicklung zeichnen sich in Brandenburg bereits jetzt in bestimmten Branchen und Tätigkeitsbereichen Engpässe bei Fachkräften ab. Der Gemeinsamen Fachkräftestudie zufolge könnten in der Region Berlin-Brandenburg ohne gegensteuernde Maßnahmen bis zum Jahr 2015 bereits bis zu 273.000 Arbeitsplätze nicht adäquat besetzt werden.

Infos

Die Gemeinsame Fachkräftestudie Berlin-Brandenburg finden Sie als PDF-Datei auf den Internetseiten des Dienstleistungsportals der Landesverwaltung Brandenburg.