Halten in Brandenburg

Studenten · Unternehmen

Wohin gehen Studierende nach ihrem Abschluss?

Ein großer Teil der Studierenden im westlichen Brandenburg will nach dem Abschluss in der Region bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Potsdam im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Potsdam.

Für die Studie wurden insgesamt 1.500 Absolventinnen und Absolventen der Universität Potsdam, der Fachhochschulen Potsdam und Brandenburg und der Hochschule für Film und Fernsehen befragt. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen Fragen nach dem Warum des Bleibens oder Gehens.

Demnach würden gerne 43 Prozent der Befragten hierbleiben. Vorrangig wollen die Studierenden in Berlin und Brandenburg nach einer Stelle suchen, es folgen Hamburg und Sachsen als Wunschziele. Allerdings ist der größte Teil der Studierenden (52 Prozent) noch unentschlossen, wenn er sich zwischen einem Arbeitsplatz in Brandenburg oder einem anderen Bundesland entscheiden müsste. Ihre Entscheidung hängt von den spezifischen Arbeitsmarktbedingungen ab. „Diese zukünftigen Fachkräfte können für den regionalen Arbeitsmarkt gewonnen werden, wenn ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden“, so ein weiteres Ergebnis der Studie.

Die Zahlen zeigen außerdem, dass es auch fachspezifische Unterschiede gibt. Während Studentinnen und Studenten in den Bereichen Medien und Jura eher in der Region bleiben, wandern Absolventen der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften öfter Richtung Süddeutschland ab.

Grafik: Was spricht für/gegen einen Arbeitsplatz in Brandenburg?
Was spricht für/gegen einen Arbeitsplatz in Brandenburg? (Quelle: Arbeiten im Land Brandenburg. Wie werden Absolventen Brandenburger Hochschulen in der Region gehalten? – S. 7)

Gründe für Abwanderung

Für einen Arbeitsplatz in Brandenburg sprechen insbesondere die Nähe zu Berlin, der hohe Naherholungswert der Umgebung und die gute Erreichbarkeit des Netzwerks aus Freunden und Familie. Wenig interessante Arbeitsangebote, hohe Arbeitslosigkeit, fehlende Industrie mit angesehenen Firmen und schlechte Bezahlung sprechen aus Sicht der zukünftigen Absolventen gegen einen Verbleib in der Region (s. a. Grafik). 

Die meisten Befragten (76 Prozent) erwarten, dass es nach ihrem Studienabschluss Schwierigkeiten bei der Stellensuche geben wird. Bei erfolgloser Stellensuche wollen die Studierenden ihre Suche auch auf andere Regionen ausweiten und sich außerdem um Zusatzqualifikationen bemühen.

Handlungsbedarf

Bei der Befragung wurde deutlich, dass viele Absolventen potenzielle Arbeitgeber in der Region gar nicht kennen. „Die Firmen müssen also ihren Bekanntheitsgrad deutlich steigern“, so die Forderung von Prof. Dr. Dieter Wagner, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Potsdam, der die Studie im Auftrag der IHK erstellte.

Am deutlichsten ist nach der Studie der Handlungsbedarf für die Themen Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitsinhalte und Betriebsklima. Diese Aspekte werden bei der Stellensuche als besonders wichtig eingeschätzt und von Arbeitsplätzen in Brandenburg als zu wenig erfüllt wahrgenommen. „Hier müssen die Unternehmen grundsätzlich nachsteuern“, so Prof. Dr. Dieter Wagner.   (em)

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Infos

Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf den Internetseiten der Universität Potsdam.

Mike Mischke - Koch

Mike Mischke

„Es gibt ein Sprichwort: ‚Erst wenn man in der Ferne war, weiß man, wie schön die Heimat ist.‘ Wir haben unsere Landschaft, die Menschen und die Chance, daraus etwas entstehen zu lassen. Ich will einer von ihnen sein.“

Mike Mischke hat sich nach längeren Aufenthalten in der Schweiz und anderen europäischen Ländern entschieden, in Rheinsberg den Familienbetrieb Gast- & Logierhaus ‚Am Rheinsberger See‘ zu übernehmen.