LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Bisher ist der erwartete Zustrom ausgeblieben
Es waren gegensätzliche Szenarien, die im Vorfeld des 1. Mai 2011 entwickelt wurden: So warnte die Gewerkschaftsseite vor einem hohen Ansturm von Arbeitsmigranten, die in Deutschland Lohndumping auslösen würden. Die Wirtschaft versprach sich dagegen von der Grenzöffnung eine Linderung des Fachkräftemangels. Die nüchterne Bilanz nach gut einem halben Jahr zeigt: Nichts von dem ist eingetreten. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hatten bis zum Juni dieses Jahres 24.000 osteuropäische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine sozialversicherungspflichtige oder geringfügige Beschäftigung aufgenommen. Im Land Brandenburg waren es 2.500 Personen.
Doch was sind die Ursachen dafür, dass so wenige Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in Deutschland arbeiten wollen.
Wissenschaftler, die über die Arbeitnehmerfreizügigkeit geforscht haben, nennen folgende Gründe für die abgeschwächte Zuwanderung:
Klaus F. Zimmermann gibt in seiner Stellungnahme bereits die Richtung vor, mit der vor allem die Arbeitgeberseite den bisher geringen Zustrom qualifizierter Arbeitnehmer erhöhen will, um dem Fachkräftebedarf langfristig zu decken. So fordert beispielsweise die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände eine echte ‚Willkommenskultur‘, die deutlich mache, dass ausländische Fachkräfte bei uns gebraucht werden und willkommen seien. (em)