LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Trends - Tendenzen - Entwicklungen

Trends - Tendenzen - Entwicklungen

Arbeitsmarktbericht 2010/2011 zieht Bilanz über die Arbeitspolitik des Landes

Das Land Brandenburg gehört zu den Bundesländern mit dem höchsten Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung während der letzten eineinhalb Jahre - dies ist ein Aspekt des Brandenburger Arbeitsmarktes, der in dem Arbeitsmarktbericht 2010/2011 des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie analysiert wird. Der Bericht umfasst drei Bereiche: erstens die Analyse der Beschäftigungsentwicklung, zweitens die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und drittens eine Übersicht und Bewertung der arbeitspolitischen Förderansätze des Landes, der Bundesagentur für Arbeit und der Jobcenter.

Beschäftigungsentwicklung

Im Jahr 2010 betrug der Beschäftigungsanstieg im Land Brandenburg 1 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg damit auf 1.069.200 Personen. Zum Beschäftigungsanstieg trugen insbesondere die Bereiche Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen bei, gefolgt von den öffentlichen und privaten Dienstleistungen. In Brandenburg lag die Erwerbstätigenquote 2010 bei 73 Prozent, für Männer erreichte sie 75 Prozent und für Frauen 71 Prozent. Der Wert für die Älteren ab 55 Jahre betrug 60 Prozent.

Allerdings - nicht jeder Beschäftigungszuwachs ist automatisch Anlass zur Freude. Denn die atypischen Arbeitsverhältnisse, wie Teilzeitarbeit oder Leiharbeit, haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen und machen in Brandenburg inzwischen rund ein Drittel aller Beschäftigungen aus.

Grafik: Erwerbstätige in den Bundesländern: Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent
Erwerbstätige in den Bundesländern: Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent; Quelle: Arbeitskreis ‚Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder‘ (März 2011)

Arbeitslosigkeit

Für das Jahr 2010 ist folgende Entwicklung festzustellen:

Doch trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung ist anzumerken, dass vor allem Ältere, Geringqualifizierte und Schwerbehinderte ein hohes Risiko haben, den Weg zurück in die Beschäftigung auch längerfristig nicht zu schaffen. So waren 2010 mehr als 16 Prozent aller Arbeitslosen in Brandenburg zwei Jahre und länger arbeitslos.

Ein ähnlich differenziertes Bild zeigt die Jugendarbeitslosigkeit. Ihr Rückgang um fast 15 Prozent in 2010 im Vergleich zum Vorjahr ist erfreulich. Dennoch war die Arbeitslosenquote unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Brandenburg mit über 11 Prozent immer noch fast doppelt so hoch wie in Westdeutschland.

Arbeitspolitik im Land Brandenburg

Die bisher beschriebenen Entwicklungen zeigen, dass die Arbeitspolitik des Landes weiterhin vor großen Herausforderungen steht. Nach wie vor erfordert es besondere Anstrengungen, auch Menschen mit schlechteren Integrations- und Vermittlungschancen am Arbeitsleben zu beteiligen. Dafür werden die Programme, die aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und Landesmitteln finanziert werden, ebenso benötigt, wie die Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung durch die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter.

Mit dem Arbeitspolitischen Programm Brandenburgs ‚In Menschen investieren - Regionen stärken‘ (APP) reagiert das Land auf diese Herausforderungen. Es wird im Wesentlichen aus dem ESF in der Förderperiode von 2007 bis 2013 finanziert. Bis Ende 2010 wurden über das APP 360.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefördert. Insgesamt wurden im Arbeitspolitischen Programm im Jahr 2010 durch das MASF Zuwendungen in Höhe von rund 94 Millionen Euro ausgezahlt. Von den ausgezahlten Fördermitteln kamen knapp 80 Millionen Euro aus dem ESF und rund 15 Millionen Euro wurden aus Landesmitteln gezahlt.  (em)

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Infos

Bestellungen:
MASF, Öffentlichkeitsarbeit, Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 Potsdam; E-Mail: masf.presse@masf.brandenburg.de

ESF-Logo Land BrandenburgDer Arbeitsmarktbericht wurde aus Mitteln des ESF und des Landes gefördert.