LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Pflege und Beruf - International (PARI)

Pflege und Beruf - International (PARI)

Projekt will europäische Vereinbarkeitsansätze transferieren

Schmuckelement als Wiedererkennung zur Reihe 'Transnationale Projekte'

Auch in diesem Jahr wollen wir wieder über Projekte der ‚Transnationalen Richtlinie‘ berichten. In dieser Ausgabe stellt sich das Projekt ‚PARI‘ vor, das von der tamen. GmbH in Kooperation mit dem Zentrum für Sozialforschung Halle e. V. von Oktober 2010 bis Dezember 2011 durchgeführt wurde.

Arbeitspolitisches Problemfeld und Ziel des Projektes

Die Betreuung einer steigenden Anzahl älterer Menschen nimmt auch viele Beschäftigte in Brandenburg in Anspruch. Auch ihre Arbeitgeber sind gefordert, Lösungen zu finden, wenn die überwiegend kleinen Unternehmen ihre gut ausgebildeten Fachkräfte nicht verlieren wollen. Im Projekt ‚PARI - Vereinbarkeit von Pflege und Beruf International‘ wurden hierfür sechs Beispiele aus fünf Ländern zusammengetragen.

Input der transnationalen Partner

Auf drei Seminaren wurden jeweils zwei Modelle von den internationalen Partnern vorgestellt und von einer Brandenburger Expertengruppe auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft: Aus einer ländlichen Region Ostungarns wurde ein Pflegeheim, welches mit den Bewohnern die Selbstversorgung (soweit möglich) organisiert, vorgestellt. Aus der Steiermark in Österreich konnten wir lernen, dass auch sehr kleinteilige Hilfsangebote kostendeckend zu organisieren sind. Aus Frankreich wurde ein Arbeitgeberzusammenschluss vorgestellt, der Hilfe für alte, kranke und behinderte Menschen organisiert. Durch die Kombination verschiedener Hilfen schafft er sichere Arbeit für die Beschäftigten.

Ein weiteres Beispiel aus ländlichen Regionen sind die ‚Gastfamilien‘: Wer will und genug Platz im Haus hat, nimmt hilfsbedürftige Menschen teilweise oder ganz bei sich auf. Dies schafft den Gastfamilien ein kleines Zusatzeinkommen und den ‚Gästen‘ und ihren Familien die Sicherheit einer familiären, wohnortnahen Betreuung. Aus den sehr dünn besiedelten Regionen Schwedens wurden uns Dorf-Genossenschaften vorgestellt, die ‚Seniorenhäuser‘ gemeinsam bauen und betreiben. Aus Dänemark kam ein betriebliches Beispiel: ein Tarifvertrag, der Freistellungen und die Absicherung der Beschäftigten im Pflegefall regelt.

Bisherige Bilanz

Alle Beispiele und die Lehren, die wir in Brandenburg daraus ziehen können, werden dokumentiert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet. Aus der Evaluation des Zentrums für Sozialforschung entstand ein Leitfaden für Unternehmen, der über den Bundesverband Mittelständische Wirtschaft e.  V. Brandenburg bei seinen Mitgliedsunternehmen verbreitet wird. Durch die Zusammenarbeit mit Brandenburger Experten, u. a. mit Trägern der INNOPUNKT-Initiative ‚Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege‘, ist ein Netzwerk entstanden, welches in 2012 die Umsetzung der vielversprechendsten Modelle, insbesondere der Gastfamilien und des Arbeitgeberzusammenschlusses, weiter vorantreiben wird.

Sigrid Wölfing, tamen

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Infos

tamen. Entwicklungsbüro Arbeit und Umwelt GmbH,
Tel.: (0 30) 78 79 42 11, Sigrid Wölfing,
E-Mail: swoelfing@tamen.de, Internetseiten der tamen. GmbH

ESF-Logo Land BrandenburgDas Projekt wurde aus Mitteln des ESF und des Landes gefördert.