LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Brandenburg: neuer Konsens für Ausbildung

Brandenburg: neuer Konsens für Ausbildung

Der Ausbildungsmarkt hat sich geändert, die Herausforderungen an Politik und Wirtschaft sind aber genauso groß wie 2003, als die Partner den ersten Konsens unterschrieben haben, nur es sind ganz andere.

2003 hatten es auch durchschnittlich gut qualifizierte Schulabgängerinnen und Schulabgänger nicht leicht, einen Ausbildungsplatz zu finden. „Am liebsten mit Abitur“, hieß es in vielen Branchen. Damals verließen mehr als 37.000 Schulabgängerinnen und Schulabgänger die Schulen. 2012 wird es nach Prognosen nicht mal mehr 21.000 Schulabgänger in Brandenburg geben. Besonders stark einbrechen wird die Zahl der Realschulabsolventen.

In der neuen Erklärung zum ESF-geförderten ‚Brandenburgischen Ausbildungskonsens‘ geht es deshalb vor allem darum, wie die Betriebe genügend Auszubildende gewinnen können, um später ausreichend Fachkräfte zu haben. Etwa dadurch, dass sie tarifliche Standards einhalten und Auszubildende nach Abschluss in gut bezahlte Arbeitsplätze übernehmen. Vor allem sollen die Betriebe auch Jugendlichen mit Startschwierigkeiten den Einstieg in betriebliche Ausbildung ermöglichen.  (jac)

 

„Eine Botschaft für Jugendliche und Betriebe“
Ute Tenkhof
Ute Tenkhof leitet im Brandenburger Arbeitsministerium das Referat ‚Berufliche Bildung‘.

Frau Tenkhof, die neue Erklärung zum Brandenburgischen Ausbildungskonsens soll dazu beitragen, den Fachkräftebedarf im Land zu sichern. Welchen Beitrag kann sie leisten?

Die Erklärung übermittelt eine Botschaft: Alle Beteiligten in Brandenburg ziehen an einem Strang. Schülerinnen, Schülern und ihren Eltern wird gesagt, dass es in Brandenburg gute Aussichten auf qualifizierte Ausbildung gibt. Den Betrieben wird vermittelt, dass wir sie unterstützen, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Die Regionen erkennen, dass wir alles tun, um junge Menschen im Land zu halten.

Was erwarten Sie von den Betrieben?

Viele Betriebe haben erkannt, dass sie sich um ihren Fachkräftenachwuchs bemühen müssen und reagieren darauf. Sie bieten gute Ausbildung und sind offen für Jugendliche mit schlechten Startchancen. Sie ermöglichen qualifizierten Nachwuchskräften eine Aufstiegsfortbildung und zeigen Karrierewege im Betrieb auf. Aus unserer Sicht müssen noch mehr Unternehmen für diese Art der Standortsicherung gewonnen werden.

Mittlerweile existiert auf dem Ausbildungsmarkt ein Passungsproblem. Es werden Plätze angeboten, auf die sich niemand bewirbt. Sei es, dass die Angebote den Neigungen und Wünschen der Jugendlichen nicht entsprechen, oder die Bewerberinnen und Bewerber sind aus Sicht der suchenden Betriebe nicht geeignet. Heute müssen Betriebe für sich werben. Sie können es sich nicht mehr leisten, Defizite bei den Jugendlichen zu identifizieren ohne auf die Stärken zu achten. Betriebe gewinnen Jugendliche durch tarifvertragliche oder branchenübliche Bezahlung, gute Ausbildung und Übernahme in Arbeit. Gute Ausbildungsbedingungen sind ein Werbefaktor für Ausbildung made in Brandenburg und ein Haltefaktor gegen Abwanderung. Die gut ausgebildeten jungen Brandenburger und Brandenburgerinnen werden von süd- und westdeutschen Betrieben gern übernommen. Unser Ziel sollte es sein, nicht nur gute Ausbildung anzubieten, sondern mit guter Beschäftigung die Nachwuchskräfte im Land zu halten.  (jac)

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Brandenburgischer Ausbildungskonsens

Im April 2012 haben die Partner des Brandenburgischen Ausbildungskonsenses eine neue Erklärung unterzeichnet. Die Erklärung hat sechs Punkte:

Partner
Partner des Brandenburgischen Ausbildungskonsenses sind:

Infos

Brandenburgischer Ausbildungskonsens auf den Internetseiten des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie

ESF-Logo Land BrandenburgDer Brandenburgische Ausbildungskonsens wird aus Mitteln des ESF gefördert.