LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Aus Österreich nach Niedersachsen: Innovation durch Austausch

EU-Partnerschaft

Aus Österreich nach Niedersachsen:
Innovation durch Austausch

Im Bundesland Niedersachsen werden österreichische Erfahrungen zur Stärkung der Wirtschaft genutzt. Das transnationale Projekt verbindet Partner aus Wirtschaft, Bildung und Politik beider Länder.

Das Land Niedersachsen verfolgt mit der transnationalen Förderung das Ziel, die Internationalisierung der niedersächsischen Wirtschaft und ihrer Beschäftigten zu stärken. Insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen sollen beim Zugang zu internationalen Märkten und bei der internationalen Vernetzung unterstützt werden. Dafür werden Projekte gefördert, in denen Arbeitsmarkt- und Bildungsexperten bzw. -expertinnen gemeinsam mit europäischen Partnern, mithilfe eines Erfahrungs- und Wissenstransfers, Konzepte für die berufliche Qualifizierung entwickeln und erproben und damit die internationale Ausrichtung unterstützen. Wie auch in Brandenburg müssen Schwierigkeiten bei der Partnersuche und der Finanzierung überwunden werden. Gleichwohl gibt es gute Ergebnisse; ein erfolgreiches innovatives Projekt in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung wird hier vorgestellt. 

Niedersachsen f³ - fit for future

In dem Projekt wird die Zusatzqualifikation ‚ESC - Entrepreneur’s Skill Certificate‘, der Unternehmensführerschein, als modulares Fortbildungssystem angeboten. Mit dem ESC werden im Rahmen von vier aufeinander aufbauenden Modulen Kompetenzen zum unternehmerischen und wirtschaftlichen Denken und Handeln vermittelt. Ziel des Projekts ist es, Schüler bzw. Schülerinnen auf eine erfolgreiche Integration in Ausbildung und Beruf vorzubereiten, indem diese wirtschaftliches Denken und die Funktionsweise von Unternehmen erlernen können. Dazu sollen unternehmerische Kompetenzen als Schlüsselkompetenzen für den Berufseinstieg in die Bildungsstrukturen implementiert werden.

Der Unternehmensführerschein bietet hierfür ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien sowie die Möglichkeit, mit dem Erwerb des Zertifikats einen international standardisierten Abschluss zu erlangen. Das Projekt erprobt den ESC modellhaft für Niedersachsen und greift dabei ein Konzept der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) auf, welches diese im Rahmen der EU-Strategie ‚Entrepreneurship Education‘ entwickelt hatte. Da hierbei die Lehr- und Lernziele international standardisiert sind, kann der ESC auch in anderen Ländern eingesetzt werden. Die Lehrmaterialien wurden von zwei Firmen aus Österreich zur Verfügung gestellt und zunächst auf die deutschen Verhältnisse angepasst. Seitdem herrscht ein reger Austausch zwischen dem Projektträger und den österreichischen Firmen, in dem die Anwendungserfahrungen an den Schulen eingehen und der zur stetigen Optimierung der Lernmaterialien führt.

Die beteiligten Allgemeinen Schulen und Berufsschulen können für die Durchführung zwischen zwei Möglichkeiten wählen: zum einen der Arbeit in geschlossenen Arbeitsgemeinschaften mit Unterstützung einer Lehrkraft und zum anderen eigenverantwortliche Arbeitsgemeinschaften in einem Medienzentrum der Schule. Hierbei wird auf selbstgesteuertes Lernen gesetzt, das durch Lehrerinnen bzw. Lehrer in dem Medienzentrum fachlich begleitet wird. Jedes Modul wird mit einer Prüfung abgeschlossen und zum Abschluss wird in einer öffentlichen Zeremonie das Zertifikat überreicht.

Interesse wächst stetig

Nach anfänglicher Skepsis aufseiten einiger Schulleitungen wächst mittlerweile das Interesse am Unternehmensführerschein. Die positiven Erfahrungen führen zu einem Multiplikatoreffekt sowie einer hohen Akzeptanz für den ESC auf breiter Basis. Als Erfolg des ESC wird vor allem gesehen, dass hiermit ein internationaler Standard geschaffen werden kann, der Schülerinnen bzw. Schüler eine Schlüsselqualifikation vermittelt, die von einstellenden Betrieben mehr und mehr nachgefragt wird. Diese Zusatzqualifikation ist unabhängig von Schulnoten und speziell auf die Anforderungen der Wirtschaft zugeschnitten. Damit unterstützt sie die Ausrichtung der schulischen Ausbildung auf die Bedürfnisse von Unternehmen und stellt für die teilnehmenden Schüler einen Mehrwert beim Nachweis ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten in späteren Bewerbungsprozessen dar.

Silvia Schallau, BBJ Consult AG

 Seitenanfang

Infos

Weitere Informationen gibt der Projektträger Innovationen in der
Bildung e. V.,
E-Mail:
ute.messerschmidt@mw.niedersachsen.de

Das ESC

ESC steht für ‚Entrepreneur’s Skill Certificate‘

Logo
Logo des transnationalen Projekts