LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Fachkräftesicherung in der Region Brandenburg/Lubuskie

Arbeitnehmerfreizügigkeit

Fachkräftesicherung in der Region Brandenburg/Lubuskie

Mit der Zusammenarbeit zwischen dem Land Brandenburg und der Wojewodschaft Lubuskie soll ein deutsch-polnischer Arbeitsmarkt in der Region entwickelt werden. Einer der Schwerpunkte ist dabei die Fachkräftesicherung.

Karte: Grenzregion Brandenburg/Lubuskie
Grenzregion Brandenburg/Lubuskie

Die grenzüberschreitende Arbeitsgruppe Fachkräftebedarf/Mangelberufe wurde eingerichtet, weil qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend zu einem bestimmenden Faktor für Unternehmensansiedlungen und für die Bestandspflege von Unternehmen werden. Um die Region Brandenburg und Lubuskie zu stärken, ist es also wichtig, auf Kooperation und Erfahrungsaustausch bei der Fachkräftesicherung zu setzen.

Demografische Entwicklung

Zwischen dem deutschen und dem polnischen Partner zeigen  sich hinsichtlich der demografischen Entwicklung Unterschiede: In Brandenburg kam es insgesamt zu einem Rückgang der Bevölkerung. In Lubuskie wird der Rückgang dagegen erst in Zukunft erwartet. In Brandenburg gibt es zudem gemessen am nationalen Durchschnitt einen geringen Anteil Jugendlicher unter 15 Jahre und einen hohen Anteil Älterer. In Lubuskie ist dagegen die Altersstruktur noch wesentlich günstiger. Hier liegt der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahre über und der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre unter dem nationalen Durchschnitt.

Mangelberufe

Bei der Erstellung der ‚Mangelberufliste‘ ist darauf hinzuweisen, dass sich die Angaben nur bedingt vergleichen lassen, weil unterschiedliche Berechnungsmethoden vorliegen. Im Land Brandenburg ist von einem flächendeckenden Fachkräftemangel bislang nicht auszugehen, es zeigen sich aktuell aber berufsspezifische Engpasslagen. Von diesen sind viele Berufe des Sozial- und Gesundheitswesens, einige spezialisierte technische und administrative Berufe sowie Lehrkräfte betroffen.

In Lubuskie bietet sich dagegen ein sehr heterogenes Bild bei den Mangelberufen: Neben den ‚Bedienern von Metallgeräten und -maschinen‘ fehlen Interviewer für Markt- und Meinungsumfragen, Fachkräfte im Gastgewerbe in der Systemgastronomie, Arbeiter der Stadtreinigung, Erzieher für Kleinkinder und Schmelzofenführer. Für diese Berufe wurden im Jahr 2010 zwischen 10 bis 25 Stellenangebote pro Beruf ausgeschrieben. Da es aber keine Erwerbslosen gab, die die freien Arbeitsstellen annehmen konnten, wurden diese vom Wojewodschaftsarbeitsamt als Mangelberufe gekennzeichnet.

Fachkräftesicherung

Was wird gegen Fachkräftemangel getan?  Lubuskie und Brandenburg weisen wirtschaftsstrukturelle Ähnlichkeiten auf, das heißt viele kleinere und mittlere Betriebe (KMU), für die die Berufsausbildung eine große Bedeutung hat. Doch in beiden Regionen existieren Passungsprobleme, weil Großstädte und wirtschaftlich stärkere Regionen Auszubildende abwerben. Es ist deshalb wichtig, den Schülerinnen und Schülern schon frühzeitig die Chancen in der Region aufzuzeigen. Deshalb engagieren sich beide Partner im Bereich Berufsorientierung und bei der Kooperation Schule/Wirtschaft.

Ein weiterer Baustein bei der Fachkräftesicherung ist die Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten. In Brandenburg wird dies mit der Weiterbildungsrichtlinie für kleine und mittlere Unternehmen sowie arbeitsplatzunabhängig für Beschäftigte mit attraktiven Zuschüssen gefördert. In Lubuskie gibt es ebenfalls finanzielle Unterstützungen, die darauf ausgerichtet sind, die Weiterbildung von Arbeitnehmern zu verbessern.   (em)

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Arbeitsgruppe Brandenburg/Lubuskie

Das Land Brandenburg und die Wojewodschaft Lubuskie sind unmittelbare Nachbarn. Damit beide die Chancen der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit seit Mai 2011 nutzen können, ist eine stärkere Zusammenarbeit vereinbart worden.

Bereits im Vorfeld der Öffnung des Arbeitsmarktes im Mai 2011 wurde die Zusammenarbeit intensiviert. Seit Dezember 2010 ist eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Brandenburger Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie und des Marschallamtes der Wojewodschaft Lubuskie tätig. Ihr gehören auch Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsverwaltungen, der Statistikämter sowie die Sozialpartner an. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Gestaltungsmöglichkeiten und Chancen für einen länderübergreifenden Arbeitsmarkt unter den neuen Bedingungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit auszuloten und zu nutzen.

Die Arbeitsgruppe hat u. a. die Unterarbeitsgruppe Fachkräftebedarfe/ Mangelberufe gebildet. Deren wichtigste Ergebnisse stellen wir hier vor.

Infos

Den Arbeitsgruppenbericht finden Sie als PDF-Datei auf den Internetseiten des Ministerums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie.

ESF-Logo Land BrandenburgDie Arbeitsgruppe wird aus Mitteln des ESF und des Landes gefördert.