LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Was tun, wenn Fachkräfte knapp werden?

Team der Regionalbüros für Fachkräftesicherung

Seit sechs Jahren unterstützt dieses Team der Regionalbüros für Fachkräftesicherung Unternehmen in Brandenburg bei der Fachkräftequalifizierung. Mit innovativen Ideen und neuen Strukturen sorgen sie auch für Nachhaltigkeit in ihrer Arbeit.

Unternehmen · Netzwerke

Was tun, wenn Fachkräfte knapp werden?

Seit sechs Jahren arbeiten die Regionalbüros für Fachkräftesicherung in Brandenburg. Die langfristige Strategie der Landesregierung trägt bereits Früchte und das Modell wirkt vorbildlich über die Landesgrenzen hinaus.

Mit den ‚Regionalbüros für Fachkräftesicherung‘ hat das Land Brandenburg bereits im Jahr 2006 eine wichtige Unterstützungsstruktur für Regionen und Unternehmen geschaffen, damit die märkische Wirtschaft mit ihren gut qualifizierten Fachkräften weiterhin konkurrenzfähig ist. Dass es einmal anders eng wird am Arbeitsmarkt, nämlich das Fachkräfte fehlen, war und ist nicht allen Unternehmen im Land bekannt.

Das erste deutliche Warnsignal setzte die Brandenburger Fachkräftestudie im Jahr 2005, sie prognostizierte im Ergebnis beachtliche Bedarfe an qualifizierten Fachkräften, was auch durch die Gemeinsame Fachkräftestudie Berlin-Brandenburg in 2010 bestätigt wurde. Die damalige Studie warnte aber nicht nur, sondern zeigte auch Wege auf, um den Prozess der Fachkräftesicherung erfolgreich zu gestalten. Vieles hat sich seitdem im Land bewegt, regionale Netzwerke sind entstanden, Betriebe beginnen, ihre künftigen Nachwuchskräfte deutlich früher zu suchen, und auch Weiterbildung ist ein ständiges Thema in den Betrieben. Dazu beigetragen haben in hohem Maße die Regionalbüros für Fachkräftesicherung - inzwischen bekannte und bewährte Partner in den Regionen und nebenbei ein Exportschlager made in Brandenburg - andere Bundesländer haben inzwischen ähnliche Konzepte entwickelt.

Grundstock für Fachkräftesicherung ist die regionale Zusammenarbeit

Zukunftsweisende Personalarbeit wird in den Unternehmen vor Ort geleistet - es sind häufig kleinere Unternehmen, deren personalstrategische Kompetenzen angesichts ihrer Betriebsgröße gestärkt werden müssen. Eine Herausforderung lautet zum Beispiel, wie gelingt es rechtzeitig, junge Nachwuchskräfte für das eigene Unternehmen zu rekrutieren. Denn Ausbildungsplätze bleiben plötzlich unbesetzt, weil sich deutlich weniger junge Menschen bewerben oder Bewerber für die Unternehmen nicht geeignet erscheinen. Auch Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnen an Bedeutung für kleinere Unternehmen, um für Fachkräfte attraktiv zu sein. Antworten und Lösungen finden sich dazu auf regionaler Ebene. In Netzwerken bzw. Kooperationsverbünden können die verschiedenen Akteure, wie Wirtschaftsförderung, Kommune, Kammer, Arbeitsagentur, Schule, Wissenschaft, Verbände, Bildungseinrichtungen und andere, gemeinsam handeln und entsprechende Strategien entwickeln. Diese Zusammenarbeit anzustoßen und zu koordinieren, Unternehmen zu sensibilisieren und zu beraten, sind wichtige Aufgaben der Regionalbüros für Fachkräftesicherung. Sie helfen auch für mehr Durchblick bei Fragen nach den konkreten Fachkräftebedarfen und der Nutzung der verschiedenen Förderprogramme aus dem Arbeitspolitischen Programm Brandenburg, der Bundesagentur für Arbeit oder anderer Förderangebote von Bund und Land.

Erfolgreiche Praxis - Bilanz der letzten sechs Jahre

Das Projekt ‚Regionalbüros für Fachkräftesicherung‘ bei der Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg GmbH arbeitet flächendeckend an sechs Standorten im Land und berät Unternehmen und regionale Akteure rund ums Thema Fachkräftesicherung. Nach der Evaluation des Projektes im Jahr 2010/2011 wurden die Arbeitsschwerpunkte weiterentwickelt und die Unterstützungsangebote optimiert. Beispielsweise wird bei der Beratung der Unternehmen das Instrument der Orientierungsberatung stärker eingesetzt. Allein in 2011 konnten rund 3.000 Unternehmen so erreicht werden. Die Orientierungsberatung unterstützt insbesondere Kleinst- und Kleinunternehmen, die in der Regel keine eigenen Personalverantwortlichen haben, bei der Personalplanung, -gewinnung und -entwicklung bis hin zur Personalbindung.

Seit 2006 wurden etwa 16.000 Unternehmen zum Thema Fachkräftesicherung informiert und beraten. Viele von ihnen haben im Ergebnis personalpolitische Maßnahmen, wie beispielsweise Aus- und Weiterbildung, umgesetzt. Zahlreiche Veranstaltungen in den Regionen dienen als Plattform zum Austausch zwischen Unternehmen und befördern die Kooperationen zur Fachkräftesicherung. Seit Projektstart sind es 79 Netzwerke, Arbeitskreise, Initiativen und Kooperationen, in denen die Regionalmanager sich engagieren, mitwirken und häufig auch zu deren Entstehung beigetragen haben. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, denn der Aufbau von Netzwerken setzt ein hohes Maß an Vertrauen voraus. Dass Brandenburg ein dichtes Netz an regionalen Initiativen vorweist, ist auch bundesweit aufgefallen. So wurden im Frühjahr 2012 zwei von insgesamt fünf bundesweiten Netzwerken durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales als besonders innovative Netzwerke zur Fachkräftesicherung ausgezeichnet.     

Fachkräfteinformationssystem für den Überblick

Eine weitere wichtige Aufgabe des Projektes ist es, aktuelles Wissen zur Fachkräfteentwicklung in den einzelnen Regionen und Branchen des Landes über das Fachkräfteinformationssystem (FIS) bereitzustellen. Dort finden sich die Ergebnisse regionaler Fachkräftebedarfsanalysen sowie ausgewählter Branchenanalysen. Aber es sind nicht nur die Unternehmen und regionalen Akteure, die durch das Projekt Regionalbüros unterstützt werden. Auch junge Menschen in den Regionen sollen als künftiges Fachkräftepotenzial auf die vielfältigen beruflichen Chancen und Möglichkeiten aufmerksam gemacht werden.

Dabei hilft beispielsweise der Schülerkalender ‚Kopfstütze‘ mit seiner integrierten Berufsorientierung. Mit einer Auflage von 25.000 Exemplaren in 2011/2012 war der Kalender ein Bestseller an den Schulen.

Insgesamt sind es die vielen kleinen Schritte in den Regionen mit den Akteuren, die helfen, dass Brandenburg weiterhin ein ‚Fachkräfteland‘ ist. Mit den Regionalbüros stehen Ansprechpartner und Experten vor Ort zur Verfügung, die dazu beitragen, dass die entwickelten regionalen Fachkräftestrategien in Zukunft Früchte tragen und somit ausreichend ‚Fachpersonal für die Arbeit von morgen‘ zur Verfügung steht.   

Dr. Alexandra Bläsche,
Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie

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Infos

Alle Kontaktdaten zu den Beraterinnen und Beratern der Regionalbüros für Fachkräftesicherung im Land und die Details zu ihrem Aufgabenbereich erfahren Sie auf den Internetseiten der LASA Brandenburg GmbH.

ESF-Logo Land BrandenburgDie Regionalbüros werden aus Mitteln des ESF und des Landes gefördert.

Fachkräfteinformationssystem

Im Fachkräfteinformationssystem (FIS) finden Sie online arbeitsmarktrelevante Daten zu Brandenburg. Sie können sich einen Überblick über die Fachkräftesituation im Land Brandenburg, in einzelnen kreisfreien Städten und Landkreisen oder in den Regionalen Wachstumskernen verschaffen.

Standardauswertungen beziehen sich auf:

Für individuelle Analysen stehen der ‚Thematische Zugang‘ und der ‚Regionale Zugang‘ zur Verfügung. Das FIS wird ständig weiterentwickelt und aktualisiert werden. Es ist kein lernendes System, deshalb ist das FIS-Team für Hinweise dankbar.

Infos

Hinweise an das FIS-Team per E-Mail: lasa@lasa-brandenburg.de
Internet: http://fis.lasa-brandenburg.de

ESF-Logo Land BrandenburgDas FIS wird aus Mitteln des ESF und des Landes Brandenburg gefördert.

Moderner Gartenbau beginnt bereits bei der Forschung und nicht ohne Fachleute und Spezialisten.
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