LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): BerlinArbeit - Gute Arbeit - Erfahrungen in Europa

Unternehmen

BerlinArbeit - Gute Arbeit - Erfahrungen in Europa

BerlinArbeit ist der Titel des Dokuments, in dem der Berliner Senat die Eckpunkte für eine neue Arbeitsmarktpolitik festlegte. In der Konferenz wurden auch europäische Erfahrungen mit einbezogen.

Die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen von Berlin hat am 1. und 2. November 2012 eine Konferenz zum Thema ‚BerlinArbeit - Gute Arbeit - Erfahrungen in Europa‘ durchgeführt.

Die rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, darunter auch aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie und von Trägern arbeitsmarktpolitischer Programme tauschten sich in Berlin gemeinsam mit internationalen Gästen aus Großbritannien, Irland und Österreich zur Thematik ‚Gute Arbeit‘ aus.

Dilek Kolat
Dilek Kolat, Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen

Keinen Raum für prekäre Beschäftigungsformen zulassen

Die Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, seit etwa einem Jahr im Amt, forderte auf der Tagung, prekäre Beschäftigungsformen zurückzudrängen. „Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen atypischer Beschäftigung einerseits und nicht existenzsichernder Entlohnung und schwierigen Arbeitsbedingungen andererseits. Gute Arbeit heißt für mich auch Sicherheit des Arbeitsplatzes und eine existenzsichernde Entlohnung.“

Stärkung der Tarifautonomie

Dilek Kolat appellierte an die Unternehmen: „Diese sind gefordert, gute Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Davon profitieren die Betriebe genauso wie die Beschäftigten. Der Senat wird seinerseits darauf achten, dass die Regeln auf dem Arbeitsmarkt eingehalten werden. Mit den Sozialpartnern erarbeiten wir derzeit eine Vereinbarung, mit der wir die Tarifautonomie stärken wollen. Und im Bundesrat setzen wir uns für gute Arbeitsbedingungen ein.“

Prof. Peter Dolton von der Universität Sussex informierte unter anderem über die ‚Total-Reward-Methode‘ in Großbritannien, wonach das ‚Gesamtpaket von materiellen und immateriellen Vergütungen‘ für eine gründliche Evaluierung zum Thema ‚Gute Arbeit‘ herangezogen wird. Nach seiner Ansicht sei die komplexe Herangehensweise des Total Reward essenziell für Rentenreformen sowie Änderungen im Gesamtpaket der Vergütungen.

 „Ich will, dass der Wert der Arbeit für die Menschen in unserer Stadt wieder erkennbar und erfahrbar wird. Dabei verfolgen wir mit unserem Programm BerlinArbeit ambitionierte Ziele.“ Dilek Kolat

Tim Butcher, Chef-Ökonom und Stellvertretender Leiter der Low Pay Commission in Großbritannien, stellte die Arbeit seiner Kommission vor. Seit 1998 gibt die Low Pay Commission, in der neun Mitglieder - jeweils namentlich - ernannt werden, Empfehlungen für die Bestimmung des Mindestlohnes. Dazu treffen sich die Mitglieder (drei Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler, drei mit einem Arbeitgeberhintergrund und drei mit einem Gewerkschaftshintergrund) 12-mal im Jahr. Unter Berücksichtigung der bisherigen Wirkung des Mindestlohnes, der Lage der Wirtschaft, den Wirtschaftsaussichten und den Einflüssen anderer Gesetze der Regierung sowie internationaler Tendenzen werden die Empfehlungen entwickelt.

Fazit nach 15 Jahren, so Butcher, die am schlechtesten Bezahlten (auf Mindestlohnniveau) hatten prozentual höhere Lohnsteigerungen als im Mittel. Insgesamt traten 26 Referentinnen und Referenten auf der Tagung im Plenum und in drei Workshops auf. Die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen plant, eine Dokumentation zur Tagung zu veröffentlichen.

Karin Oster, BBJ Consult AG

Sabine Hübner, Abteilungsleiterin im MASF, im Gespräch mit Dr. Andreas Bernig von der Brandenburger Fraktion DIE LINKE während der Tagung.
Sabine Hübner, Abteilungsleiterin im MASF, im Gespräch mit Dr. Andreas Bernig von der Brandenburger Fraktion DIE LINKE während der Tagung.

 Seitenanfang

Infos

Die Eckpunkte zur ‚Strategischen Neuausrichtung der Arbeitsmarkt- und Berufsbildungspolitik des Landes Berlin in der Legislaturperiode 2011-2016‘ finden Sie als PDF-Datei auf den Internetseiten der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen.

Gute Arbeit - daran führt kein Weg mehr vorbei

Guter Arbeit wird in der neuen Arbeitsmarktprogrammatik ein hoher Stellenwert beigemessen und mit folgenden Schwerpunkten umrissen:

Gute Arbeitsbedingungen werden zugleich als wichtige Standortfaktoren für die künftige Fachkräftesicherung gesehen.