LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Gewinnerinnen und Verlierer
Frauen scheinen auf dem Arbeitsmarkt in Cottbus besonders erfolgreich zu sein: Sie stellen mit gut 55 Prozent die Mehrheit der Beschäftigten. Damit werden die sonst in Deutschland üblichen Geschlechterverhältnisse (Anteil Frauen 46 Prozent, Männer 54 Prozent) geradezu auf den Kopf gestellt. Wie ist das zu erklären? Sind Frauen in Cottbus qualifizierter als Männer? Sind Cottbuser Arbeitgeber der Beschäftigung von Frauen gegenüber aufgeschlossener als anderswo, bevorzugen sie Frauen (und wenn ja, warum)? Nach ersten Hypothesen zeichnen sich u. a. folgende Zusammenhänge ab:
Um diese geschlechtsspezifisch ausgeprägten besonderen Entwicklungen auf dem Cottbuser Arbeitsmarkt besser zu verstehen und Folgerungen für die Beschäftigungspolitik zu ziehen, bedarf es genauerer Analysen. Hierzu sollte die Expertise der Arbeitsmarktakteure vor Ort hinzugezogen werden. Interessante Hinweise sowohl auf die Ursachen als auch auf Möglichkeiten zur Problembearbeitung sind von vergleichenden Betrachtungen anderer Regionen zu erwarten. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die ebenso wie Südostbrandenburg von krassen Strukturbrüchen (Wegbrechen der Textilindustrie und des Bergbaus) betroffen sind oder waren.
Heike Jacobsen/Andrea Winkler, BTU Cottbus