Europa - Nr. 3/2012

ESF · Europa 2020

ESF-Jahrestagung: Ziele für die neue Förderperiode

Die Richtung, die die Brandenburger Arbeitspolitik mit dem ESF ab 2014 einschlägt, stand im Mittelpunkt der Tagung 2012. Diese fand am 4. Juni in Brandenburg a. d. H. statt und wurde von knapp 300 Teilnehmern besucht.

Auf dem Podium wurden die Ergebnisse der Dialogrunden vorgestellt und diskutiert.
Auf dem Podium wurden die Ergebnisse der Dialogrunden vorgestellt und diskutiert.

Den Weg, den der ESF aus europäischer Sicht voraussichtlich gehen wird, zeichnete Marzenna Guz-Vetter von der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland auf. In ihrem Vortrag betonte sie, dass die EU mit ihrer Kohäsionspolitik ab 2014 die Effizienz der Förderung stärken will. 25 Prozent der Kohäsionsausgaben sind für den ESF vorgesehen.

ESF (Europäischer Sozialfonds), EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung), ELER (Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums), EGFL (Europäischer Garantiefonds für die Landwirtschaft) und EMFF (Europäischer Meeres- und Fischereifonds) werden unter dem Gemeinsamen Strategischen Rahmen (GSR) zusammengefasst. Grundsätzlich sieht Marzenna Guz-Vetter für Brandenburg in der nächsten ESF-Förderung die Herausforderung darin, „perspektivisch zu denken und sich an dem demografischen Wandel zu orientieren“.

Bevor sich der Blick in die Zukunft richtet, ist es ratsam, sich auch mit der Gegenwart zu beschäftigen. Dies übernahm Gerald Wagner vom Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung in Halle. Er referierte die Ergebnisse aus der Zwischenbilanz zur Umsetzung des Operationellen Programms des Landes Brandenburg für den ESF. Er verwies auf einen gut fortgeschrittenen Umsetzungsstand und die ebenfalls gute Ausschöpfung der EU-Mittel.

Spezifisch für Brandenburg sei die Einbindung anderer Fachministerien bei der ESF-Förderung. Obwohl dies zu einer breiten Ausdifferenzierung der Förderlandschaft geführt habe, seien die strategischen Ziele des Operationellen Programms (OP) berücksichtigt.

Brandenburger ESF ab 2014

Bereits in seinem Eröffnungsreferat gab Staatssekretär Prof. Dr. Wolfgang Schroeder die Richtung vor, die der ESF in Brandenburg ab 2014 nehmen will. Er beschrieb die arbeitspolitischen Handlungsfelder für Brandenburg im Kontext der Strategie Europa 2020. Aufgrund der EU-Vorgaben, wonach die Operationellen Programme 70 Prozent ihrer Mittel auf 4 von 18 Förderbereichen konzentrieren sollen, nannte Prof. Dr. Schroeder folgende Herausforderungen für Brandenburg:

  • Aktive Eingliederung - soziale Eingliederung und Bekämpfung der Armut
    Hiermit soll vor allem die Re-Integration von dem Arbeitsmarkt besonders fernstehenden Arbeitslosen verbessert werden.
  • Vermeidung von Schulabbrüchen
    Das erhält Investitionspriorität, da auch präventives Handeln gefragt ist.
  • Lebenslanges Lernen
    Das behält weiterhin hohe Priorität, weil es für die Wettbewerbsfähigkeit und Fachkräftesicherung an Bedeutung gewinnt.
  • Unterstützung der Selbstständigkeit
    Damit weiterhin eine solide Unterstützung für die Gründer gewährleistet wird, soll die Brandenburger Erfolgsgeschichte der Gründungsförderung, Wege aus der Arbeitslosigkeit aufzuzeigen und weitere Arbeitsplätze zu schaffen, fortgeschrieben werden.
  • Unterstützung bei der Anpassung der Menschen an den Wandel
    Hiermit sollen Menschen unterstützt werden, die aufgrund der schnellen Prozesse im Wirtschaftsleben ohne ihre Einwirkung in eine existenzbedrohte Lage geraten sind.

Auftakt des Dialoges

Die Jahrestagung bildete den Auftakt des Dialogs zwischen dem Arbeitsministerium und den strategischen Partnern. Er dient der Planung des künftigen ESF-Einsatzes für Brandenburg (s. Infokasten). Sabine Hübner, Abteilungsleiterin im Arbeitsministerium, lud die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein, sich wie auch in den früheren Förderperioden an thematischen Workshops zu beteiligen. Die Workshops sollen im Frühherbst beginnen, um die Ideen und Anregungen der Akteure und Partner zu berücksichtigen. Ziel ist es, den Entwurf zum OP Ende des Jahres fertigzustellen.  (em)

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Infos
  • Die Beiträge der Jahrestagung finden Sie demnächst auf den Internetseiten der LASA Brandenburg GmbH.
  • Zur ESF-Jahrestagung werden wir auch in der nächsten Ausgabe ausführlich berichten.

ESF-Logo Land BrandenburgDie Tagung wurde aus Mitteln des ESF und des Landes gefördert.

Dialogrunden

In den Dialogrunden wurden die fünf Umsetzungsprinzipien diskutiert:

  • Einbeziehung der Sozialpartner,
  • Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern,
  • Förderung der Chancengleichheit und  Nichtdiskriminierung,
  • Soziale Innovationen,
  • Transnationalität.