Gesund arbeiten im Büro
Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie soll die Gesundheit am Arbeitsplatz stärken. Das Landesamt für Arbeitsschutz (LAS) hat Brandenburger Betriebe mit Büroarbeitsplätzen aufgesucht, um Aktivitäten anzuregen.
Die von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern (UVT) getragene Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) hat zum Ziel, Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten durch systematischen Arbeitsschutz – ergänzt durch Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung – zu verbessern. Betriebliche Bürobereiche sind durch einseitige körperliche Tätigkeiten gekennzeichnet und wurden in den Mittelpunkt eines Arbeitsprogramms der GDA gestellt. Alle Bundesländer und mehrere UVT beteiligten sich an der Umsetzung und führten Betriebsbesichtigungen nach einheitlichen, abgestimmten Kriterien durch.
Erfolgreiche Unternehmen organisieren Büroarbeit heute so, dass die Beschäftigten gesund, motiviert und produktiv arbeiten können. Hierbei hilft eine systematische betriebliche Gesundheitsförderung oder ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Dazu gehören beispielsweise:
- die Arbeitsorganisation und die allgemeinen Arbeitsbedingungen zu verbessern,
- eine aktive Mitarbeiterbeteiligung durch entsprechendes Führungsverhalten zu fördern,
- persönliche Kompetenzen und Ressourcen zu stärken,
- individuelles Gesundheitsverhalten zu fördern.
Betriebliche Gesundheitsförderung trägt dazu bei, Fehlzeiten zu senken, Beschäftigte zu motivieren, ihre Fähigkeiten in die Arbeit einzubringen, produktive Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden und nicht zuletzt die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen.
In Brandenburg noch nicht flächendeckend etabliert
In Brandenburg ist betriebliche Gesundheitsförderung längst noch nicht flächendeckend etabliert: 460 Betriebe mit Büroarbeitsplätzen wurden im Rahmen des GDA-Arbeitsprogramms ‚Gesund und erfolgreich arbeiten im Büro‘ durch die Aufsichtsdienste des Landesamtes für Arbeitsschutz und der UVT aufgesucht. Anvisiert wurde das Ziel, Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer guten betrieblichen Präventionskultur und verbesserten Gesundheitskompetenz von Bürobeschäftigten zu setzen, insbesondere um Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) mit ihren multifaktoriellen Ursachen in kleinen und mittleren Unternehmen entgegenzuwirken.
Einige Brandenburger Betriebe haben bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt. Diese reichten vom Abschluss von Betriebsvereinbarungen über den Einsatz von Gesundheitsmanagern bis hin zu Seminaren für Beschäftigte und Führungskräfte. Gesundheitstage und Sportangebote motivieren Beschäftigte zum Mitmachen. Zum Teil gelang der Einstieg über Gesundheitsangebote der Krankenkassen. Gelungene Maßnahmen gilt es nun nachhaltig aufzubereiten und ggf. auf andere Betriebe zu übertragen.
Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement verlangt nach einer guten Wissensbasis und einem fundierten Engagement. Dafür ist es unabdingbar, dass alle Beteiligten effektiv zusammenarbeiten. Ohne die Arbeitgeber geht es nicht, da sie für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten verantwortlich sind. In jedem Fall sollte die Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Betriebsarzt sowie die Beschäftigtenvertretung zu Rate gezogen werden. Die in der GDA zusammenwirkenden Aufsichtsbehörden konnten einen Anschub für diesen Prozess geben.
Dipl.-Ing. Beate Pflugk,
Landesamt für Arbeitsschutz
- Ein Beispiel für gute Präventionskultur sind Schulungsmaßnahmen zur Förderung psychosozialer Kompetenzen für Führungskräfte. Gesundheitskompetenz bei Führungskräften zeigt sich beispielsweise darin, dass sie Verhaltensweisen unterstützen, die Muskel-Skelett-Erkrankungen vorbeugen.