Hüben und
Karin Hartung in Weiden
Karin Hartung ist EURES-Beraterin bei der Arbeitsagentur Weiden in Bayern, nahe Tschechien. Sie informiert Tschechen und Deutsche, die im jeweils anderen Land arbeiten möchten.
Seit Mai sei die Zahl der Tschechen, die sich für Arbeit in der bayerischen Grenzregion interessieren, gestiegen. Inzwischen bekommt sie 60 bis 80 Anfragen im Monat. „Wir informieren etwa darüber, welche Branchen Arbeitskräfte suchen“, sagt Karin Hartung. Zusätzlich bietet sie zwei Informationstage im Monat in Pilsen und Tachau an. Zu diesen Veranstaltungen kämen zwischen 30 und 80 Interessierte.
Gut die Hälfte derjenigen, die bei ihr anfragen, sei sehr gut qualifiziert, „das sind vor allem Facharbeiter“. Rund 40 Prozent interessieren sich für eine Helfertätigkeit. Aber bei Weitem nicht alle suchen nach den ersten Informationen tatsächlich eine Arbeit in Bayern. Nur etwa ein Drittel kommt zu einem ausführlichen Beratungsgespräch nach Deutschland. Häufiges Problem seien ungenügende Deutschkenntnisse. „Aber die Tschechen kalkulieren auch die Spritpreise und entscheiden dann, ob sich der weitere Weg für sie rentiert. Ein Facharbeiter verdient in Tschechien 800 bis 900 Euro, manchmal auch mehr.“
Deutsche, die sich für eine Arbeit in Tschechien interessieren, gibt es auch. „Aber es sind viel weniger als umgekehrt.“ Deutsche Interessenten wären in der Regel sehr gut qualifiziert und würden sich vor allem für Arbeit in internationalen Unternehmen interessieren. „Hier werden oftmals international wettbewerbsfähige Löhne gezahlt.“ (jac)