Themen - Nr. 3/2012

Weiterbildung · INNOPUNKT

Neue Wege und Chancen

Das Projekt ‚Neue Wege, neue Chancen zum lebenslangen Lernen‘ an der Technischen Hochschule Wildau eröffnet neue Zugänge zum Studium. Das Projekt wird im Rahmen der INNOPUNKT-Initiative ‚Durchlässigkeit‘ umgesetzt.

Berufsbegleitend Studierende werden über Möglichkeiten der Anrechnung informiert.
Berufsbegleitend Studierende werden über Möglichkeiten der Anrechnung informiert.

Im Fokus des Projektes stehen Berufstätige mit und ohne Abitur, die durch anschlussfähige und berufsbegleitende Bildungsangebote als neue Zielgruppe für die Hochschulbildung gewonnen werden sollen. Unternehmen und ihre Beschäftigten können für ihre vielschichtigen Weiterbildungsbedarfe diese neuen Angebote nutzen. Ebenso profitieren die Hochschulen von der Berufserfahrung, die die Studierenden in die Lehre einbringen.

Eine der Hauptaufgaben des Projektes ist die Entwicklung von Anrechnungsverfahren, mit denen systematisch und verlässlich geprüft werden kann, ob Qualifikationen aus der beruflichen Bildung auf ein Bachelorstudium angerechnet werden können. Durch die Anrechnung erhalten beruflich Qualifizierte Creditpoints für bestimmte Studienmodule, ohne dass sie eine Prüfung ablegen oder Zusatzleistungen erbringen müssen. Vorerfahrung wird somit belohnt und erleichtert das Studium.

Entwickelt wurden diese Verfahren anhand einer Pilotstudie. In dieser wurden für die Berufsgruppen Industriemeister, Metall und Elektro mögliche Anrechnungen für die berufsbegleitenden Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaft erfolgreich erprobt. Nach der Umsetzung wird das Verfahren über die Rahmenprüfungsordnung und im Qualitätsmanagement (TQM) der Hochschule verankert.

Flexible Studienangebote

Ein weiteres zentrales Ergebnis aus der Projekt-umsetzung ist eine flexiblere Gestaltung von Studienangeboten. So besteht die Möglichkeit, die berufsbegleitenden Module ‚Datenbanken‘ und ‚Marketing‘ zu absolvieren, die passgenau auf den Studiengang Betriebswirtschaft angerechnet werden können. Die dabei entwickelten Qualitätskriterien werden auch künftig als Grundlage für die Neu- und Weiterentwicklung von Studienangeboten dienen. Die entstandene Vorlage für Modulhandbücher wird als Standard im Qualitätsmanagement der Technischen Hochschule Wildau aufgenommen und stellt so über die Projektlaufzeit hinaus die Weichen für mehr ‚Durchlässigkeit‘.

Dr. Maika Büschenfeldt/Ines Woblick, (TH Wildau) und
Katrin Rothländer (LASA)

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Infos

ESF-Logo Land BrandenburgDie Initiative und die Projekte werden aus Mitteln des ESF und des Landes gefördert.

Durchlässigkeit

Rahmenbedingungen
Damit das Bildungssystem künftig besser auf Fachkräfteengpässe reagieren kann, soll mehr Durchlässigkeit in der Bildung ermöglicht werden, wie das ‚Studieren ohne Abitur‘. Diese Forderung ist von der Kultusministerkonferenz im März 2009 grundsätzlich beschlossen worden, allerdings wird dieses Potenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft.

INNOPUNKT-Initiative
Die Initiative ,Mehr Durchlässigkeit in der Berufsbildung‘ des MASF soll helfen, die Barrieren zwischen dem Hochschulsystem und der beruflichen Bildung weiter abzubauen und innovative Lösungen im Land zu initiieren. Die Initiative ist am 01.03.2012 in die Transferphase übergegangen, die die erreichten Ergebnisse verbreiten und verstetigen soll.

Die Bandbreite der entwickelten Produkte reicht von einer Studienabbrecherberatung (Fachhochschule Brandenburg) über Brückenangebote (Brandenburgisches Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung e. V.), die Entwicklung eines berufsbegleitenden Studiengangs (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde), einem Leitfaden für Personalverantwortliche in Unternehmen (DGB Bezirk Berlin-Brandenburg und Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e. V.) bis hin zur Nutzung pauschalierter Anrechnungsverfahren für Meister zur Verkürzung der Studienzeiten an kooperierenden Hochschulen (Ausbildungsverbund Teltow e. V.). Letztgenannte Anrechnung beruflicher Erfahrungen stellt einen Schwerpunkt der Initiative dar - so auch in dem Projekt der Technischen Hochschule Wildau.