Seite DREI - Nr. 1/2012

Liebe Leserinnen und liebe Leser

 

Aktives Altern - gut für ältere Menschen, für die Gesellschaft und für die Wirtschaft

Cristina Arigho
Cristina Arigho, Sprecherin für den EU-Kommissar László Andor

Die Europäische Union hat das Jahr 2012 zum ‚Europäischen Jahr für aktives Altern und der Solidarität zwischen den Generationen‘ ausgerufen. Glücklicherweise erfreuen sich immer mehr ältere Menschen einer guten gesundheitlichen Verfassung und sind in der Lage, wertvolle Fertigkeiten und Erfahrungen an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Aktives Altern ist unverzichtbar, um die mit der Bevölkerungsalterung verbundenen Herausforderungen zu bewältigen und die Solidarität zwischen den Generationen zu bewahren.

Beim aktiven Altern geht es keineswegs allein um die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer. Ebenso wichtig ist das Engagement älterer Menschen im Ehrenamt oder als Familienpflegende sowie die Möglichkeit, dank altersfreundlicher Umgebung unabhängig und selbstständig leben zu können.

Aktives Altern setzt eine Vielzahl von Maßnahmen in ganz unterschiedlichen Bereichen voraus. In erster Linie ist es an den Mitgliedstaaten, den Regionen, Kreisen und Städten sowie an den Sozialpartnern, den Verbänden und der Zivilgesellschaft, die geeigneten Initiativen zu ergreifen. Aber auch die Europäische Union kann im Rahmen ihrer Zuständigkeiten eine wichtige Rolle spielen. Ein gutes Beispiel ist der Europäische Sozialfonds, der in der Programlaufzeit 2007-2013 mit einer Milliarde Euro Maßnahmen zur Förderung des aktiven Alterns unterstützt. Zudem sind ältere Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer auch eine wichtige Zielgruppe aktiver Beschäftigungsmaßnahmen, auf die 15,3 Prozent der ESF-Fördergelder entfallen.
 
Das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen zielt darauf ab, gemeinsam eine altersfreundliche Gesellschaft zu schaffen, in der ältere Menschen ihren Beitrag leisten können. Es ist eine hervorragende Gelegenheit, um Altersdiskriminierung vorzubeugen, gute Lösungsansätze europaweit zu verbreiten sowie einen Wandel der Politikinhalte herbeizuführen. Doch das Europäische Jahr wird nur dann zu einem Erfolg, wenn sich Politik, Unternehmen, Sozialpartner, Verbände und Bürger aktiv einbringen. Als Europäische Kommission hoffen wir, dass sich 2012 handfeste Ergebnisse präsentieren lassen.

Die jeweiligen Zielsetzungen für das Europäische Jahr 2012 können ganz unterschiedlicher Natur sein. Sie reichen von Gesetzesreformen (Abbau von Hindernissen, die ältere Menschen davon abhalten, länger im Erwerbsleben zu bleiben) über Studien und öffentliche Veranstaltungen, die sensibilisieren und zu künftigen Aktivitäten führen. Unternehmen können die Arbeitsbedingungen älterer Arbeitnehmer verbessern; gesellschaftliche Initiativen können ältere Freiwillige unterstützen. Die Europäische Kommission hat bereits begonnen, Informationen und Initiativen rund ums aktive Altern auf der Webseite des Europäischen Jahres zusammenzubringen. Auch in Brandenburg gibt es bereits entsprechende Aktivitäten, wie die hier im Heft vorgestellte INNOPUNKT-Initiative ‚Ältere - Erfahrung trifft Herausforderung‘.

Ich bin zuversichtlich, dass das Europäische Jahr 2012 dabei helfen wird, die Chancen und Arbeitsbedingungen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verbessern sowie ältere Menschen durch deren aktives Engagement stärker in die Gesellschaft einzubinden. 2012 bietet auch eine Chance, um gesundes Altern und unabhängiges Leben zu befördern, und zwar dank vorsorgender Gesundheitsmaßnahmen und altersfreundlicher Umgebung. Das Europäische Jahr 2012 wird dazu beitragen, aktives Altern eine gesellschaftliche Realität werden zu lassen.

Bitte bringen auch Sie sich aktiv ein!

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