- Nicht nur in alten Handwerken, sondern auch in ‚modernen‘ Berufen werden ältere Fachkräfte langfristig benötigt.
Unter dem Motto ‚Arbeit für Ältere‘ veranstaltete die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am 12. Juni 2012 ein Fachgespräch in den Räumen des Brandenburger Landtages. Erschienen waren ca. 30 Personen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.
Die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Integration Älterer in den Arbeitsmarkt stand im Vordergrund der Diskussion. Das Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Potsdam, hat selbst eine hohe Anzahl älterer Beschäftigter und versucht, diese im Unternehmen zu halten, in dem neue Berufsbilder angeboten werden. Kann z. B. eine Krankenschwester aus vielfältigen Gründen nicht mehr im Schichtdienst arbeiten, wird ihr angeboten, sich zur Administrationsassistentin umschulen zu lassen.
Dass dies wiederum mit Lohneinbußen einhergehe, merkte sogleich die Vertreterin des Deutschen Gewerkschaftsbundes kritisch an. Auch wurde festgestellt, dass die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens noch nicht bei allen Betroffenen - Betrieben und Älteren - angekommen ist. Sie fühlen sich von dem hektischen Umbruch der Propagierung der Frühverrentung hin zur Einführung der Rente mit 67 Jahren überfordert.
Konsens war auf jeden Fall, die älteren Erwerbslosen im Fokus zu behalten: Einerseits weil auch diesen das Recht auf soziale und berufliche Teilhabe zusteht, andererseits weil die Wirtschaft auch diesen Personenkreis mittel- bis langfristig als Fachkräfte benötigt.
Carolin Schuldt, LASA