LASA Brandenburg GmbH (Druckversion): Umfassend, systematisch und ganzheitlich

Umfassend, systematisch und ganzheitlich

Das Reha-Zentrum Lübben hat schon seit 2004 ein Betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt. Das Zentrum setzt dabei auch darauf, Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Anja Janitz
Anja Janitz, Reha-Zentrum Lübben

In Berufen der Gesundheitsversorgung stehen die Belange der Beschäftigten oft hinten an. Das Reha-Zentrum Lübben zeigt, dass es auch anders geht. Das mittelständische Unternehmen hat eine Unternehmenskultur entwickelt, die Familie und Gesundheitsförderung in den Mittelpunkt stellt.

Das Reha-Zentrum Lübben im Spreewald ist eine Fachklinik für Orthopädie und Onkologie. Bereits seit 2001 hat sich die Klinik die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Ziel gesetzt. Seitdem wird in dem 220-Betten-Haus verstärkt daran gearbeitet, die Bedürfnisse der Mitarbeiter mit den Erfordernissen einer optimalen Patientenversorgung in Einklang zu bringen.

Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Dabei geht es neben der Work-Life-Balance aber auch um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und im weiteren Sinne um den Erhalt der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Dies erscheint umso wichtiger, je mehr man sich die Herausforderungen, die sich aus veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt ergeben, betrachtet: Der demografische Wandel und der vielzitierte Fachkräftemangel sind Erscheinungen, auf die frühzeitig, noch bevor ein Unternehmen tatsächlich betroffen ist, eingegangen werden muss, um als Unternehmen wettbewerbsfähig und damit zukunftsfähig bleiben zu können.

Stellschraube familienfreundliche Arbeitsbedingungen

Hier bieten sich den Unternehmen unterschiedliche Möglichkeiten. Eine dieser Stellschrauben ist die Arbeitszeit. Sie muss für Familien flexibel gestaltbar sein. Das Reha-Zentrum Lübben bietet daher individuelle Teilzeitmodelle an und hat auch Telearbeitsplätze geschaffen. Regelmäßige Familiennachmittage, Mitarbeiterpatenschaften und eine Betriebszeitung verhindern, dass der Kontakt zu Beschäftigten in Elternzeit abreißt.

Ein wichtiges Thema nach der Geburt ist die Kinderbetreuung, und auch hier hat das Reha-Zentrum gute Lösungen gefunden. Belegrechte in einem städtischen Kindergarten und individuelle Hilfen zur Notfallbetreuung für Mitarbeiterkinder helfen, Betreuungslücken zu schließen. ‚Kostenlose Windeln für alle‘ ist das Motto der 2010 ins Leben gerufenen Aktion, bei der Mitarbeiter nach der Geburt ihres Kindes bis zum 2. Lebensjahr Windeln von der Klinik kostenfrei gesponsert bekommen.

Arbeitsabläufe verbessern

Die zweite Säule der Unternehmenskultur ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Dazu werden im 4-Jahres-Rhythmus Gesundheitsbefragungen und daraus resultierende Workshops durchgeführt und in einem Gesundheitsbericht zusammengefasst. Hier formulierte Ziele werden durch Maßnahmen untersetzt, die vor allem darauf abzielen, Arbeitsabläufe, schnittstellenbezogene Kommunikation oder ganz einfach den Arbeitsplatz und die Arbeitsmittel zu verbessern. Diese Maßnahmen ergänzt um Angebote, die auf das gesundheitliche Verhalten der Mitarbeiter Einfluss nehmen, wie beispielsweise tätigkeitsbezogene Rückenschulen, führen eher zum gewünschten Erfolg als einseitige Angebote nach dem Gießkannenprinzip.

Führungskonzept formuliert

Auch das Thema Führung ist ein wichtiger Zufriedenheitsaspekt am Arbeitsplatz. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen einer Masterarbeit eine Befragung zum Vorgesetztenverhalten durchgeführt und ein mitarbeiterorientiertes Führungskonzept unter Formulierung von verbindlichen Führungsgrundsätzen für das Reha-Zentrum Lübben entwickelt.

Älter werdende Belegschaft

Mit Blick auf den demografischen Wandel, der in einigen Abteilungen der Klinik bereits heute zu spüren ist, wurden in einer weiteren Masterarbeit die Altersstrukturentwicklung beleuchtet, die personalpolitischen Folgen betrachtet und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass die Reduktion der Wochenarbeitszeit positive Effekte auf die Leistungsfähigkeit und die Fehlzeitenquote hat. Individuelle Lösungen werden hier angestrebt. In einer Betriebsvereinbarung ist geregelt, dass bei Arbeitnehmern der niedrigeren Einkommensschichten im letzten Berufsjahr vor Eintritt in die Rente bei einer Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 30 Stunden 35 vergütet werden. Damit werden zu hohe finanzielle Verluste aufseiten des Beschäftigten vorgebeugt.

Eine Reduktion der Wochenarbeitszeit hat positive Effekte auf die Leistungsfähigkeit und die Fehlzeitenquote.

Die Zahl der Bewerbungen ist hoch - das Ansehen des Reha-Zentrums Lübben als mitarbeiterorientierter Arbeitgeber ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zufriedener, motivierter und gesünder als zuvor - was im Übrigen auch auf die Patienten ausstrahlt.

Anja Janitz, Reha-Zentrum Lübben

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Infos

Betriebliches Gesundheitsmanagement auf den Internetseiten des Reha-Zentrums Lübben